Bei Hertha hat der Countdown für das Saisonfinale begonnen. In der kurzen Bundesliga-Pause bereitet sich die Elf von Sandro Schwarz auf die letzten neun Spiele vor, in denen sich entscheidet, in welcher Spielklasse die Berliner in der nächsten Saison auflaufen werden. Nicht dabei sind die Nationalspieler Dodi Lukebakio (Belgien), Stevan Jovetic (Montenegro) und Peter Pekarik (Slowakei), sowie die Junioren-Nationalspieler Derry Scherhant (erstmals bei der U20 dabei), Lukas Ullrich (U19), Pascal Klemens und Ibrahim Maza (beide U18) und nicht zuletzt Jessic Ngankam, der erstmals in das U21-Team des DFB berufen wurde. Die Spiele bei den DFB-Junioren könnten für den Hertha-Shootingstar zu einem Sprungbrett werden.
Ngankam, der am 20. Spieltag bei Herthas 4:1-Erfolg über Borussia Mönchengladbach seinen ersten Treffer für die Bundesliga-Mannschaft erzielte, steht bei den Junioren-Länderspielen gegen Japan (24. März) und Rumänien (28. März) im Sturm-Kader der DFB-U21.
Mit guten Auftritten könnte er sich für die U21-EM empfehlen, die in diesem Jahr zwischen dem 21. Juni und 8. Juli in Rumänien und Georgien ausgetragen wird.
Sollte er sich dort etablieren, könnte er sogar ein Kandidat für die DFB-Elf bei der EM 2024 im eigenen Land sein. Denn Hansi Flick ist im Prinzip noch auf der Suche nach guten Stürmern.
Ngankams Rückkehr nach langer Leidenszeit
Jessic Ngankam steht erstmals seit fünf Jahren wieder in einer deutschen Juniorenauswahl. 2017 stand der junge Berliner bei der U17-WM in Indien im DFB-Aufgebot, als Deutschland im Viertelfinale an Brasilien gescheitert war (1:2).
Danach wurde das Offensivtalent von einer langen Verletzungsserie ausgebremst. Erst zwang ihn ein Kreuzbandriss zu einer längeren Pause, im vergangenen Jahr, als er schon einmal kurz vor der Nominierung ins deutsche U21-Team stand, musste er wegen einer Knieblessur erneut aussetzen.
Mit den starken Auftritten in Herthas Bundesliga-Team in diesem Jahr, rückte der Deutsch-Kameruner nun erneut ins Blickfeld von U21-Bundestrainer Antonio Di Salvo. Der 22-Jährige erhält bei den letzten beiden Länderspielen der deutschen Junioren vor den kontinentalen Titelkämpfen im Sommer auf den letzten Drücker doch noch die Chance, sich ins deutsche U21-EM-Aufgebot zu spielen.
Freitag in Frankfurt gegen Japan
Die beiden Länderspiele gegen Japan am Freitag (24. März, 18:15 Uhr) in Frankfurt und gegen U21-EM-Gastgeber Rumänien (28. März in Sibiu) sind die letzten Tests vor der Junioren-EM im Sommer. Die deutsche U21-Auswahl hatte zuletzt dreimal in Folge das EM-Finale erreicht und zweimal den Titel gewonnen (2017 und 2021).
Der Titelverteidiger bekommt es in der Gruppenphase mit Israel, Tschechien und England zu tun (Auftaktspiel am 22. Juni gegen Israel). Sollte sich Jessic Ngankam bei den Tests gegen Japan am Freitag und gegen Rumänien Dienstag kommender Woche in Szene setzen können, könnte er im Sommer dabei sein.
Hansi Flick wird genau hinschauen
Bundestrainer Hansi Flick hatte bei der Bekanntgabe seines Kaders für die Länderspiele der deutschen Nationalelf gegen Peru und Belgien (kommenden Samstag und Dienstag) bewusst auf etliche arrivierte Kräfte verzichtet und stattdessen fünf Debütanten verpflichtet (Josha Vagnoman, Marius Wolf, Mergim Berisha, Kevin Schade und Felix Nmecha).
Die Chancen für einen Durchbruch deutscher Nachwuchsspieler standen selten so gut wie heute. Für Jessic Ngankam ist es freilich noch ein weiter Weg von der Junioren-Auswahl in den EM-Kader 2024. Sollte jedoch die jüngste Aufwärtstendenz anhalten, scheint nichts ausgeschlossen.