Hertha BSC hat turbulente Monate hinter sich. Nach dem sang- und klanglosen Abstieg aus der ersten Bundesliga hat die Mannschaft ein komplett neues Gesicht bekommen. Der Kader wurde massiv umgebaut und verjüngt. Auch deshalb war das wahre Leistungsvermögen von Hertha vor der neuen Saison schwer einzuschätzen. Und der Start in die 2. Bundesliga war dann tatsächlich mehr als holprig. Inzwischen scheint sich das Team von Trainer Pal Dardai aber gefunden und gefestigt zu haben. Ist der direkte Aufstieg noch möglich?
Für die stets treuen und loyalen Fans von Hertha BSC ist der Fall klar: Der stolze Traditionsverein aus der Hauptstadt muss so schnell wie möglich zurück in die erste Fußball Bundesliga. Der Abstieg im vergangenen Sommer soll nur so etwas wie ein Betriebsunfall gewesen sein.
Die Aufholjagd läuft bereits
Um in der laufenden Saison 2023/2024 wirklich noch um den Aufstieg mitspielen zu können, wird aber zunächst mal eine kleine Aufholjagd nötig sein. Denn Hertha hat den Saisonstart komplett in den Sand gesetzt und deswegen schon einige Punkte Rückstand auf die Tabellenspitze.
Zum Saisonauftakt kassierte Hertha gleich mal eine ärgerliche 0:1-Pleite bei Fortuna Düsseldorf. Diese verlorenen drei Punkte könnten am Ende besonders bitter sein, denn die Fortuna muss man beim Kreis der Aufstiegskonkurrenten auf jeden Fall auf dem Zettel haben.
Sieg gegen Fürth war der Brustlöser
Geradezu desaströs war dann das erste Heimspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden. Hertha schaffte es trotz beeindruckender Kulisse nicht, den Aufsteiger zu dominieren. Als alles auf ein 0:0 hindeutete, traf Wiesbaden in der Nachspielzeit sogar zum Siegtreffer. Durchs Olympiastadion hallten danach erstmals in dieser Saison laute Pfiffe.
Auch danach wurde es aus Hertha-Sicht zunächst nicht besser. Beim Hamburger SV kassierte die „Alte Dame“ eine 0:3-Klatsche und damit die dritte Pleite im dritten Ligaspiel.
Der Befreiungsschlag gelang schließlich am vierten Spieltag zu Hause gegen die SpVgg Greuther Fürth. Beim 5:0-Kantersieg schoss Hertha sich den gesamten Frust der vorherigen Wochen von der Seele.
Denkwürdiges Spiel in Magdeburg
Der Knoten schien geplatzt zu sein, denn auch im darauf folgenden Auswärtsspiel beim 1. FC Magdeburg machte die Hertha zunächst ein starkes Spiel. Die Elf von Coach Pal Dardai ging in Magdeburg vier Mal (!) in Führung, nur um ein verrücktes und denkwürdiges Spiel am Ende noch mit 4:6 zu verlieren. Wahnsinn!
Was macht also Hoffnung? Da wäre zum einen das bislang letzte Ligaspiel gegen Eintracht Braunschweig (3:0) – die bislang vielleicht beste Saisonleistung der Herthaner. Der Hauptstadtclub liegt zwar derzeit nur auf Platz 15 der Tabelle, aber es sind eben auch „nur“ sechs Punkte bis zu Rang drei.
Hertha kann den Aufstieg noch schaffen
Zudem ist das Transferfenster inzwischen geschlossen. Der Kader steht, es gibt keine weiteren Fragezeichen mehr. Das hebt auch Sportchef Benjamin Weber hervor: „Es ist extrem wichtig, dass der Umbruch jetzt abgeschlossen ist. Das Team kann jetzt in Ruhe arbeiten. Ab jetzt wollen wir Punkte sammeln.“
Unsere Prognose: Über die Dauer der gesamten Saison wird Hertha BSC ganz oben mitspielen. Die Chance auf den Aufstieg ist weiterhin da, auch wenn die Konkurrenz mit dem HSV, Schalke, Düsseldorf, Magdeburg und St. Pauli groß ist.