Hertha BSC hat Sonntag bei Borussia Dortmund 1:4 verloren und rutscht auf den Abstiegsplatz 17 ab. Denn tags zuvor hatte der VfB Stuttgart als direkter Konkurrent im Abstiegskampf den 1. FC Köln mit 3:0 geschlagen und so den Druck auf die Blau-Weißen erhöht. Die Berliner hielten in Dortmund lange gut mit, setzten die Terzic-Elf phasenweise unter Druck, hatte ihre Chancen, so dass die Niederlage gefühlt etwas zu hoch erscheint. Am Ende zählen aber eben die Bälle, die ins Tor gehen. Dennoch sollten sich Sandro Schwarz und seine Jungs nicht lange mit der Enttäuschung über die Niederlage aufhalten, das Positive aus dem Spiel mitnehmen und nach vorne schauen. Das nächste Punktspiel gegen den FC Augsburg wartet schon.
An Dingen die Hoffnung machen gab es im Spiel gegen den BVB einige. Das druckvolle Spiel in der ersten Halbzeit und Teilen der zweiten. Die Tatsache, dass man sich nach dem 0:2-Halbzeitstand nicht aufgegeben hatte und Sekunden nach dem Wiederanpfiff eine Antwort fand. An der Chancenverwertung müssen die Berliner freilich noch arbeiten.
Das Heimspiel gegen den FC Augsburg kommenden Samstag ist doppelt wichtig. Im Spiel gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf geht es darum, selbst zu punkten und zu verhindern, dass der Gegner Punkte sammeln kann.
1:4 beim BVB – Gut gespielt und trotzdem verloren
Die Berliner starteten in Dortmund couragiert, setzten den die Hausherren gehörig unter Druck und kamen durch Ngankam (12. Minute) und Marco Richter (21.) zu Torchancen. Ein Doppelschlag der Dortmunder durch Adeyemi (27.) und Malen (31.) nahm den Herthanern dann den erstmal Wind aus den Segeln.
Anders als in früheren Spielen ließ die Schwarz-Elf jedoch nicht lange die Köpfe hängen, sondern spielte weiter munter mit. Sekunden nach Beginn des zweiten Durchgangs gelang Lucas Tousart der Anschlusstreffer (46.). Hertha versäumte es, zügig nachzulegen und so brachte das Freistoßtor von Marco Reus die Vorentscheidung für Dortmund (76.), bevor Bynoe-Gittens in der 90. Minute mit dem 4:1 alle Hoffnungen der Blau-Weißen zunichtemachte.
Der BVB ist jetzt neuer Zweiter, punktgleich mit den noch führenden Bayern – Hertha ist neuer Vorletzter und hat nun in der Restsaison 13 Endspiele vor sich.
Dortmund hatte die Effizienz, Hertha nicht
Die Berliner haderten nach dem Spiel verständlicherweise mit dem Spielergebnis und dem Zustandekommen. Es sei nicht einfach für den Kopf, resümierte Hertha-Stürmer Marco Richter, man habe alles reingeworfen, doch in der letzten Konsequenz habe es gehakt.
Man habe sehr viel investiert, war aktiv und widerstandsfähig, das sei der Weg, analysierte Hertha-Coach Sandro Schwarz die Partie. Die Effizienz sei der ausschlaggebende Punkt gewesen, so Schwarz, „Dortmund hatte sie, wir nicht. Ärgerlich.“
Den Blick nach vorne richten und auf Augsburg konzentrieren
Hertha steht nach dem Dortmundspiel mit 17 Punkten auf Tabellenrang 17. Weitere 18 Punkte müssen her, um den Klassenerhalt zu sichern. Das sind sechs Siege in noch 13 ausstehenden Spielen.
Enorm wichtig sind etwa die fünf Heimspiele gegen Augsburg, Mainz, Bremen, Stuttgart und Bochum. Und auch bei den Auswärtsspielen gegen Hoffenheim und Schalke sollte etwas gehen.
Am kommenden Samstag hat man erstmal den FC Augsburg zu Gast. Eines der Spiele, die man besser gewinnen sollte. Denn, wie Hertha-Angreifer Marco Richter es ausdrückt: „Das ist ein Sechs-Punkte-Spiel!“
So langsam muss Hertha jedenfalls mal eine kleine Serie starten. Niemand in der Hauptstadt will mal wieder bis zum letzten Spieltag oder gar in der Relegation zittern.