Nicht umsonst wird Hertha BSC auch „Alte Dame“ genannt, denn der Hauptstadtclub gehört in der Ersten Fußballbundesliga quasi zum Inventar. Dieses Wissen ist in den Köpfen der Fans eingebrannt, obwohl die goldenen Zeiten von Hertha BSC schon längere Zeit zurückliegen. Seit der Jahrtausendwende war das beste Ergebnis, dass die Berliner in der Liga erzielten, ein sechster Platz, der dem Club die direkte Qualifikation für die Gruppenphase der UEFA Europa League einbrachte.
In der Saison 2016/17 spielten die Herthaner damit zum zweiten Jahr in Folge auf internationaler Ebene. In 2015/16 verpasste man die Hauptrunde der Europa League aber ganz knapp.
Größte Erfolge in den 30er-Jahren
Die größten Erfolge von Hertha BSC sind, wenn man die beiden Meistertitel in den Jahren 1930 und 1931 ausklammert, also vor dem Jahr 2000 in die Geschichte eingegangen. 1975 holten die Berliner den Vizemeistertitel. Es war das fünfte Mal in der Vereinshistorie, dass man die Meisterschaft knapp verpasste. Wie die beiden bereits erwähnten Titel in den 30er-Jahren stammen aber auch die vier weiteren Auszeichnungen als Vizemeister aus den Jahren 1926 bis 1929. 1979 erreichte Hertha BSC im UEFA Pokal aber immerhin das Halbfinale. 2001 und 2002 gewann die Mannschaft den DFB-Ligapokal, einen Wettbewerb, der nur bis 2007 ausgetragen wurde. Ebenfalls eingestellt wurde der Intertoto-Cup, den Hertha BSC fünfmal gewinnen konnte. Zuletzt gelang das im Jahr 2006. Hinzukommen 23 Auszeichnungen als Berliner Meister und 12 Siege im Berliner Pokal.
Die goldenen 70er für Hertha BSC
In den 70er-Jahren erlangte Hertha BSC aber nicht nur den einzigen Vizemeistertitel der Nachkriegszeit: 1977 und 1979 stand der Verein im Finale des DFB-Pokals. Beide Ausgaben des Turniers endeten aber leider mit einer Enttäuschung. 1977 wurde das Endspiel im Niedersachsenstadion in Hannover ausgetragen und Hertha trennte sich vom 1. FC Köln mit einem 1:1-Unentschieden. So musste das Endspiel zwei Tage später wiederholt werden. Dieses Mal hatten die Kölner mit einem knappen 1:0 die Nase vorne. 1979 endete das Spiel ebenfalls 0:1, das Fortuna Düsseldorf erst in der Nachspielzeit zum Pokalsieger machte.
Dreimal Zweitligameister
Denkt man also an die größten Erfolge des Hauptstadtclubs muss man ein wenig tiefer schürfen. Von 1998 bis 2006 kämpften die „Alte Dame“ fast immer um die internationalen Plätze und teilweise sogar um die Meisterschaft. Die Saison 1998/99 beendeten die Herthaner beispielsweise auf Platz drei. 2001/02 und 2005/06 wurde man Vierter. Mehrfach konnte sich die Mannschaft so für einen internationalen Wettbewerb qualifizieren. Als Erfolg lassen sich aber selbstverständlich auch die drei Zweitligameisterschaften werten, die die „Alte Dame“ 1990, 2011 und 2013 direkt zurück in die Erste Liga katapultierten.
Bleibt zu hoffen, dass Hertha irgendwann mal wieder an große Zeiten anknüpfen kann. Derzeit sieht es eher so aus, als müsste der stolze Verein aus der Hauptstadt wieder mal den Gang in die 2. Bundesliga antreten. Oder gelingt mal wieder auf den letzten Drücker die Rettung?