Dodi Lukebakio ist mit neun Saisontreffern aktuell Herthas bester Torschütze. In den letzten Begegnungen stand der Belgier allerdings nicht mehr in der Startelf. Der 25-Jährige zeigte im Januar zunächst nicht mehr die gewohnte Treffsicherheit. Die Topform aus der Hinrunde schien in der WM-Pause irgendwie verloren gegangen zu sein. So lief auf der offensiven Rechtsaußen-Position statt ihm zuletzt Marco Richter in der Startelf auf. Lukebakio musste mit der Joker-Rolle vorliebnehmen, erfüllte diese aber mit Erfolg. Beim 4:1 gegen Gladbach am 20. Spieltag erzielte er in der 7. Minute der Nachspielzeit den Elfmetertreffer zum Endstand und auch beim 2:0 gegen Augsburg vergangenen Samstag schoss er das letzte Tor.
Sandro Schwarz setzte nach der Winterpause zunächst wie gewohnt auf Lukebakio. Nach dem 0:3 gegen die Frankfurter Eintracht entschied sich der Hertha-Coach dann erstmal dafür, den Flügelspieler auf die Bank zu setzen. Das Januar-Formtief des pfeilschnellen Technikers war aber nicht der einzige Grund, warum Marco Richter vorerst den Vorzug erhielt.
Sandro Schwarz´ Systemumstellung sprach für Marco Richter
Schwarz hatte nach der Niederlage gegen die SGE das System auf eine Dreier-Abwehrkette umgestellt. Das brachte mit sich, dass nun auch die offensiven Außenbahnspieler stärker in der Defensive gefordert waren. Und da hat Marco Richter mit seiner Lauf- und Zweikampfstärke klare Vorteile gegenüber dem filigraneren Lukebakio.
Auch Florian Niederlechner und Jessic Ngankam, die zuletzt als Sturmduo in der Startelf standen, sind ernstzunehmende Konkurrenten für Herthas Toptorschützen. Das heißt jedoch keineswegs, dass der Belgier fortan auf dem Abstellgleis steht. Für ihn bleiben auf lange Sicht genügend Einsatzmöglichkeiten, nicht nur als Doppelspitze auf Abruf.
Teamplayer Lukebakio bleibt eine Option
Lukebakio zeigte offenbar Verständnis für die Trainer-Entscheidung, ihn vorerst auf die Bank zu setzen. Sandro Schwarz pflegt eine direkte Art im Umgang mit seinen Spielern und erklärte dem Rechtsaußen seine neue Rolle ausführlich. Er sei froh, dass „Dodi“ auf dem Platz die richtige Reaktion gezeigt habe, so der Hertha-Coach nach dem Augsburg-Spiel.
Lukebakio selbst präsentierte sich auch nach dem 2:0 gegen Augsburg als Mannschaftsspieler. Es gehe nicht um ihn, sondern darum, dass man zusammen in dieser schwierigen Situation punkte. Dass das geklappt habe, freue ihn sehr, so der Außenstürmer. Man darf davon ausgehen, dass Lukebakio auch Sonntag in Leverkusen wieder zum Einsatz kommt. Zumindest in der Rolle als Joker.
Am kommenden Wochenende wartet derweil das schwere Auswärtsspiel gegen Bayer 04 Leverkusen auf die Herthaner. Da sind die Mannen um Trainer Sandro Schwarz klaerer Außenseiter. Kann Hertha mit dem neuen Schwung trotzdem etwas holen? Man wird sehen. Wer wetten will: Wir empfehlen einen moderaten Einsatz auf die Doppelte Chance X2 – also Unentschieden oder Auswärtssieg.