Hertha BSC wünscht sich seit Langem ein neues Stadion. Die Fans wünschen sich ein reines Fußballstadion ohne Laufbahn, der Verein möchte nicht bei jedem Heimspiel dem Land Berlin Stadionmiete überweisen, so wie es bislang der Fall ist. Denn der bisherige Spielort, das Berliner Olympiastadion, gehört dem Land Berlin, das sich die Nutzung durch den Fußballverein bezahlen lässt. Im Koalitionspapier der neuen Berliner Regierung aus CDU und SPD ist nun erstmals ausdrücklich von einem neuen Hertha-Stadion die Rede. Ein genauer Standort ist nicht genannt. Auch über die Finanzierung wird in dem Schriftstück der zukünftigen Regierungsparteien nichts erwähnt.
Als mögliche Standorte des neuen Stadions sind das Lindeneck auf dem Olympiaparkgelände und die Rominter Allee im Gespräch.
Auch der andere große Hauptstadtklub Union Berlin soll ein neues Stadion erhalten. Hier geht es aber nur um einen Um- und Ausbau der Alten Försterei.
Das neue Stadion soll mindestens 45.000 Zuschauer unterbringen können
Man unterstütze den potenziellen Neubau eines privat finanzierten reinen Fußballstadions für Hertha BSC mit einer Kapazität von ca. 45.000 Zuschauern an einem „angemessenen Ort auf dem Olympiagelände“, heißt es in dem am Montag vorgestellten Koalitionsvertrag.
Das vage von einem angemessenen Ort auf dem Olympiagelände die Rede ist, hat mit den Problemen zu tun, die es mit beiden für den Bau avisierten Standorten gibt. Am Lindeneck befindet sich ein Reitverein, der das neue Stadion ablehnt. An der Rominter Allee gibt es Bewohner denkmalgeschützter Genossenschaftswohnungen, die ebenfalls kein Fußballstadion vor die Nase gesetzt haben wollen.
Ein Bau am Lindeneck neben dem Maifeld könnte maximal 45.000 Zuschauer fassen. Der Standort Rominter Allee würde theoretisch ein Bau mit einer Kapazität von 50.000 Zuschauern oder mehr, so wie Hertha es sich wünscht, ermöglichen.
Hertha will den Bau des neuen Stadions selbst finanzieren
Hertha-Präsident Kay Bernstein drückte seine Freude über den Beschluss der neuen Berliner Regierung aus. Man freue sich sehr, dass das Vorhaben, eine neue Heimat für Hertha BSC zu bauen – modern, nachhaltig und privat finanziert – in den Koalitionsvertrag aufgenommen wurde. Das sei ein wichtiges Zeichen für den Verein und seine Fans, so Bernstein.
Finanziert wird der Bau des neuen Stadions nicht mit öffentlichen Geldern, sondern, trotz der angespannten finanziellen Lage des Vereins und unabhängig von der Liga-Zugehörigkeit, von Hertha selbst. Der Verein würde in der neuen Spielstätte die Miete an das Land Berlin für die Nutzung des landeseigenen Olympiastadions einsparen und könnte seinerseits Miete von externen Nutzern verlangen.
Ob die berechneten Kosten in Höhe von 250 Millionen Euro angesichts der gestiegenen Bau- und Darlehenskosten zu halten sein werden, ist allerdings auch noch die Frage.
Man wird also abwarten müssen. Zu oft wurden die Verantwortlichen und Fans von Hertha BSC schon von der Stadt Berlin enttäuscht und vertröstet. Bleibt zu hoffen, dass es diesmal wirklich zu einem neuen Stadion für die Hertha kommt. Denn es wird wirklich Zeit für ein reines Fußballstadion.