Am Freitagabend steht der Kellerkracher zwischen dem Tabellenschlusslicht Schalke 04 und dem Vorletzten Hertha BSC an. Für beide Teams steht viel auf dem Spiel. Die Gelsenkirchener müssen ihr Heimspiel gewinnen, um beim schweren Restprogramm (u. a. Freiburg, Bayern München, Leipzig, Frankfurt) noch eine Chance auf den Klassenerhalt zu behalten. Für die Berliner würde es ebenfalls außerordentlich schwer, wenn man Freitag verlieren würde. Wie wichtig Hertha die Begegnung in Gelsenkirchen nimmt, zeigt auch die Tatsache, dass es diese Woche kein öffentliches Training gab. Mittlerweile sind aber doch erste Details zur Hertha-Aufstellung durchgesickert.
Hertha Trainer Sandro Schwarz erwartet auf Schalke einen Hexenkessel und ein hartes, hitziges Match, für die er erfahrene Spieler braucht, die sich nicht von der Kulisse beeindrucken lassen. Es sei wichtig, einen klaren Kopf zu behalten, betonte Schwarz.
Lukebakio ist gesetzt
Herthas Topscorer Dodi Lukebakio erhielt von Coach Schwarz eine Einsatzgarantie. „Dodi“ werde auf dem Platz stehen, wo er seine Geschwindigkeit einbringen könne, so Schwarz. Neben dem sprint- und dribbelstarken Belgier könnte der wieder genesene Stevan Jovetic Wilfried Kanga ersetzen, der gegen Leipzig nicht überzeugen konnte.
Darüber hinaus stehen in der Offensive Jessic Ngankam, Florian Niederlechner und der junge Derry Scherhant zur Verfügung. Insgesamt müsse man gegen Schalke mehr Torgefährlichkeit ausstrahlen, mahnt Sandro Schwarz. Hertha hat trotz namhafter Stürmer die drittschlechteste Offensive der Liga (31 Saisontreffer insgesamt). Schlechter sind nur Bochum (30) und eben Schalke (21).
Schwarz setzt auf Ex-Schalker
Man erwarte ein emotionales, hitziges Spiel. Es gelte, gegen die aggressive Herangehensweise gegenzuhalten, betonte Schwarz. Um die besondere Herausforderung zu meistern setzt der Hertha-Trainer vor allem auch auf ehemalige Königsblaue wie Jonjoe Kenny, Suat Serdar und Kevin-Prince Boateng, die die besondere Atmosphäre auf Schalke kennen.
Vize-Kapitän Boateng hatte schon zu Wochenanfang eine Kampfansage in Richtung Gelsenkirchen ausgesprochen. Es ginge Freitag nicht darum, schön zu spielen, sondern zu kämpfen. Wenn das nahe an der Roten Karte sei, dann sei das eben so, drohte der 36-Jährige.
Gegen die Mannorientiertheit der Schalker braucht Sandro Schwarz jedenfalls Spieler mit Eins-gegen-eins-Qualitäten. Das würde dann auch für Marco Richter auf der rechten Außenbahn sprechen. Fehlen werden definitiv Kelian Nsona und Chidera Ejuke (beide Aufbautraining) sowie Jean-Paul Boetius, der nach seiner Schulterverletzung individuell trainiert.
Bei den Knappen könnte Simon Terodde zum Einsatz kommen
Die Schalker hadern ihrerseits mit der schwachen Torausbeute in dieser Saison. Im Winter hatte man gerade deswegen den Schweizer Michael Frey von Royal Antwerp ausgeliehen. Frey zeigte in seinen bislang zwölf Einsätzen für die Königsblauen viel Engagement und Mannschaftsdienlichkeit, einen Treffer erzielte er allerdings nicht.
So wird auf Schalke derzeit viel darüber spekuliert, dass der 35-Jährige Simon Terodde gegen Hertha in der Startelf stehen könnte. Terodde, der in der vergangenen Spielzeit mit seinen 32-Saisontreffern entscheidenden Anteil am Aufstieg der Knappen hatte, war zuletzt nur noch als Joker berücksichtigt worden.