Hertha hat Samstag das Schicksalsspiel gegen den VfB Stuttgart vor der Brust. Die Berliner stehen mit dem Rücken zur Wand. Vier Spieltage vor Saisonende hat das aktuelle Tabellenschlusslicht sechs Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz wie auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz. Hertha muss Samstag gewinnen. Mit einem Sieg gegen den VfB hätte man keineswegs den Klassenerhalt gesichert, nur die Chance gewahrt. Bei einer Niederlage, im Grunde auch schon bei einem Unentschieden, wären die Berliner so gut wie abgestiegen. Kurz vor dem „Abstiegsfinale“ mehren sich jedoch die Hoffnungszeichen. Hertha-Coach Pal Dardai wird am Samstag wieder auf wichtige Leistungsträger zurückgreifen können.
Nicht nur, dass die Hauptstädter letzten Sonntag bei Bayern München erstmals seit Langem wieder eine solide Leistung gezeigt haben. Das Lazarett lichtet sich außerdem rechtzeitig zum alles entscheidenden Saisonendspurt.
Wieder einsatzbereit sind Stevan Jovetic, Marco Richter, Kevin-Prince Boateng und Marton Dardai. Darüber hinaus stehen Marc Kempf und Suat Serdar nach abgelaufener Gelbsperre wieder zur Verfügung.
Jovetic wurde bewusst für das Spiel gegen Stuttgart geschont
Große Hoffnungen setzt man in Berlin auf den lange verletzten Stevan Jovetic. Der Kapitän der montenegrinischen Nationalmannschaft wäre schon gegen München einsatzbereit gewesen, wurde aber für das so wichtige Heimspiel gegen den direkten Konkurrenten VfB Stuttgart geschont.
Von Jovetic erhofft man sich deutlich mehr Druck in der Offensive. Der 33-jährige Offensivallrounder soll auf der Zehnerposition entscheidende Impulse setzen.
Pal Dardai schwärmte schon 2021, als Jovetic aus Monaco nach Berlin kam, von dem erfahrenen Angreifer. So einen guten Fußballer habe man lange nicht mehr gehabt. Jovetic habe eine Ballbeherrschung wie wenige bei Hertha in den letzten 30 Jahren, lobte Dardai damals.
Ngankams Einsatz nach Infekt unsicher
Auch Herthas Abwehr-Chef Marc Kempf ist nach abgesessener Gelbsperre wieder zurück, ebenso wie der Sohn des neuen Trainers, Marton Dardai, der seine muskulären Probleme auskuriert hat. Über Herthas Abwehrreihen wird man sich da wohl keine Sorgen machen müssen.
Eine negative Hiobsbotschaft gibt es allerdings vom zuletzt treffsichersten Angreifer der Berliner, Jessic Ngankam. Der U21-Nationalspieler ist an einem Infekt erkrankt und wird wohl zumindest nicht in der Startelf stehen können. Für ihn dürfte Chidera Ejuke auflaufen, der schon gegen München in der zweiten Hälfte für Ngankam ins Spiel kam.
Am Samstag geht es gegen Stuttgart um Alles oder Nichts. Wenn die Berliner ihr Heimspiel gegen den VfB gewinnen, ist noch alles drin. Bei einer Niederlage könnte die Alte Dame im Grunde anfangen für die 2. Bundesliga zu planen.
Es wird sicherlich auch auf die Unterstützung der Fans ankommen. Herthas Trainer Pal Dardai hat sich schon direkt an die Hertha-Familie gewandt: „Die letzten Wochen waren enttäuschend, ich weiß. Bitte kommt trotzdem alle am Samstag ins Olympiastadion. Wir brauchen euch. Gemeinsam schaffen wir die Wende.“