In der ersten Fußball_Bundesliga gehört Hertha BSC quasi zum Inventar und das nicht ohne Grund, denn schon 1892 wurde der Berliner Sport-Club gegründet. Zweimal wurde die Alte Dame dabei Deutscher Meister, stand dreimal im Finale des DFB-Pokals und einmal sogar im Endspiel des damaligen UEFA-Pokals. Die goldenen Jahre sind allerdings lange vorbei, denn die Hertha sorgt vor allem mit nervenaufreibendem Abstiegskampf und vielen Trainerwechseln für Furore. Im folgenden Beitrag geht es daher um die größten Krisen der Vereinsgeschichte.
Vor allem in den vergangenen 20 Jahren gab es bei Hertha BSC so einige Tiefpunkte. Der Hauptstadt-Verein kickte zwischenzeitlich in der 2. Liga. Auch das Desaster mit Jürgen Klinsmann bleibt ein unrühmliches Kapitel der Clubgeschichte.
Krise vor der Wende
Die schwerste Zeit, durch die der Hauptstadtclub gehen musste, war wohl der Abstieg in die Oberliga kurz vor der Wende. 1986 wurde Hertha BSC sogar bis in die Oberliga durchgereicht. Schon in der ersten Drittligasaison wurde man souverän Meister, verlor aber die Aufstiegsspiele, die damals zur Ermittlung von Auf- und Abstieg ausgespielt wurden. Hinzukam, dass Hertha seine Heimspiele im alten Poststadion vor der Kulisse von nur 2000 Zuschauern austragen musste. Erst 1988 kehrte die Hertha in die Zweite Liga zurück. Nur zwei Jahre später wurden die Berliner wieder erstklassig.
Etablierung in der Bundesliga
Die Freude über den Aufstieg währte nicht lange, denn Hertha BSC gelang der Klassenerhalt schon in der ersten Saison in der höchsten Spielklasse nicht. Es folgten sechs Spielzeiten in Liga 2 vor rund 3.000 Zuschauern im riesigen Olympiastadion. Erst später stieg die Anzahl der verkauften Tickets an. Dies erfolgte im Gleichschritt mit immer besseren sportlichen Leistungen. Unter Trainer Jürgen Röber gelang den Berlinern 1997 die Rückkehr in die Erste Liga. Bis zum Jahr 2010 war es unvorstellbar, dass Hertha jemals wieder absteigen würde.
Niederlage in der Relegation
Zu Beginn der Saison 2010/11 verlor der Hauptstadtclub gleich sechs Spiele in Folge. Auch die Verpflichtung von Friedhelm Funkel als Cheftrainer konnte den Abstieg nicht verhindern. Es gelang der Hertha allerdings der direkte Wiederaufstieg, indem man souverän Zweitligameister wurde. Auch dieses Mal konnte man sich aber nicht lange über den Aufstieg freuen. Unter Trainer Otto Rehagel erreichte man im Folgejahr zwar gerade noch die Relegation, konnte sich in Hin- und Rückspiel aber nicht gegen Fortuna Düsseldorf durchsetzen.
Unter Pál Dárdai nach Europa
Nachdem erneut der direkte Wiederaufstieg gelungen war, konnte sich Hertha BSC in der Ersten Bundesliga etablieren. Unter Pál Dárdai gelang der Alten Dame sogar der Sprung nach Europa. Obwohl der Hauptstadtclub seitdem erstklassig ist, kämpfte man in der jüngeren Vergangenheit gegen den Abstieg. Legendär ist zum Beispiel die Relegation gegen den Hamburger SV im Jahr 2021/22, als es Hertha nach einem verlorenen Hinspiel doch noch gelang, in der Liga zu bleiben. Populär ist die Alte Dame aber auch für seinen Trainerverschleiß: Seit Pál Dárdai im Sommer 2019 den Club verlassen hat, wechselte der Posten achtmal. Aktuell versucht Sandro Schwarz den drohenden Abstieg abzuwenden.
Landet Hertha 2023 wieder in der 2. Liga?
Ob der Klassenerhalt in der laufenden Saison gelingt, ist völlig unklar. Gut möglich, dass Hertha BSC erneut in der Relegation landet. Dort könnte der Hamburger SV ein möglicher Gegner sein. So oder so muss in Berlin wohl bis zur letzten Minute gezittert werden. Mal wieder.